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Tourenbeschreibung:
Der Karl — Kaufmann —Weg zieht über die Höhe weiter, führt an Cotenickelchen, Bränkekopf und Rote Heck vorbei ( alle um die 600 m ), berührt die Orte Kelberg und Darscheid um schließlich auf den Dauner „Hausberg“, den Firmerich (489 m) zu leiten, von dessen Schutzhütte aus ich einen Panorama — Blick auf die Stadt genießen kann. Wesentlich mehr als der Ort, interessieren mich die nur einige Fußkilometer entfernt liegenden Maare. Mit dem Gemündener Maar, dem Totenmaar und dem Schalkenmehrener Maar hat der Wanderer die größte Dichte solcher „Seen“, die von der Allgemeinheit als Kraterseen längst erloschener Vulkane verstanden werden. Nehmen wir das so hin und überlassen den Experten die wissenschaftlichen Erläuterungen; es bleiben dennoch unübersehbare Besonderheiten: man wandert aufwärts zu den Seen !
Normalerweise liegen Mittelgebirgsseen tief unten in Senken und Tälern. Außerdem sind die mit Wasser gefüllten Maare ( von rund 80 Maaren in der Eifel sind das nur 8 ) in der Regel recht tief: mit rund 70 m liegt das Pulvermaar ganz vorne. Schließlich sei nebenbei noch erwähnt, dass das Wandern an und um die Maare ein Hochgenuß ist, vor allem, wenn viele Kilometer Hochwald hinter einem liegen. Ganz besonders das Hinüberlaufen zum Schalkenmehrener Maar — Ort direkt am Wasser gelegen — lässt einen nicht nur einmal den Auslöser der Kamera betätigen. Unweit dieser Idylle schlage ich am Waldrand mein Zelt auf, koche, lese, bin ungewaschen und fern der Heimat.
Schon der nächste Tag bringt neue Landschaftsform: das Liesertal bei Manderscheid. Vorher aber bei bestem Wanderwetter über Brockscheid (bekannte Glockengießerei ) und Eckfeld, vorbei am ehemaligen Kloster Buchholz (wo der Abfallcontainer des Friedhofes brennt und ich die Feuerwehr per Handy alarmiere) zum „Belvedere“ über Manderscheid. Oberburg und Niederburg ( letztere im Besitz des Eifelvereins), zwei mächtige Ruinenanlagen aus dem 10. und 12. Jahrhundert in unmittelbarer Nachbarschaft, prägen die Umgebung Manderscheids ebenso, wie Liesertal und das Tal der Kleinen Kyll. Plötzlich läuft man auf Serpentinenpfaden, über Holzbrücken die Bachseite wechselnd oder an herrlichen Aussichtspunkten vorbei.
Wegführung und Charakteristik des „2ers“ gefielen mir ab hier bis nach Dreis im Salm — Tal besonders gut. Nicht zuletzt wegen des hervorragenden Klosterbiers, das vermutlich schon lange nicht mehr von der Zisterzienser — Bruderschaft des Klosters Himmerod gebraut wird, aber immer noch so schmeckt. Das Kloster selbst liegt einsiedlig im Salmtal. Im Zuge der Napoleonischen Krieg zerstört, dienten die Trümmer der Klosterruine dem örtlichen Haus- und Straßenbau. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts konnte der „Neubau“ (die charakteristische Fassade, anstelle von Türmen, wurde erhalten) geweiht und seiner ursprünglichen Bestimmung übergeben werden. Revitalisierung eines Ortes des Glaubens.
Eingesendet von: Mario Neumann
Wir bedanken uns dafür sehr herzlich!