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DEN APOSTELN PETRUS UND PAULUS GEWEIHT Typisch für den alpenländischen Dorfkirchenbau der Spätgotik ist der schlichte, geradlinige Außenbau mit Strebepfeilern an den Ecken und einem imposanten Turm im Westen, der mit einem Spitzhelm abschließt. Die farbliche Hervorhebung der Quadermuster an den Ecken des Turmes sowie um den Torbogen und die Fenster stammt aus barocker Zeit. Das Kircheninnere betritt man von Westen her durch das Hauptportal und durchschreitet zunächst die Kriegergedächtniskapelle unterhalb des Turmes. Das ausdrucksstarke Kruzifix in der Kapelle, die Reliefschnitzereien an der Kirchentüre sowie die Figuren der Maria Immakulata und des hl. Joseph über den Seitenaltären im Kirchenraum sind Werke des Halleiner Bildhauers Jakob Adlhart. Dem einschiffigen Langhaus der Kirche ist eine Pfeilerhalle mit Rundbogenarkaden vorgelagert, über der sich die zweigeschoßige Orgelempore mit der neugotischen Orgel befindet. Die an der nördlichen Langhauswand sichtbaren, restaurierten Fresken entstanden Anfang des 16. Jahrhunderts, teilweise sind sie durch die späteren Fensterdurchbrüche beschädigt worden. Das spätgotische Kruzifix an der Südwand stammt aus der Kalvarienberg-Kapelle. Außerdem sind an den Seitenwänden insgesamt 14 Stationsbilder angebracht. |
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DAS "FILZMOOSER KINDL" Ein kräftiger Triumphbogen verbindet das Langhaus mit dem deutlich schmäleren Chorraum, in dem sich der auf Mensa und Tabernakel reduzierte Hauptaltar befindet. Die beiden an den Seitenwänden des Chorraumes aufgestellten Statuen der Kirchenpatrone, die Apostel Paulus und Petrus, stammen noch vom ehemaligen barocken Hochaltar. In einem schlichten, frei aufgehängten Glasschrein schwebt über dem Altar das Filzmooser Kindl, ein spätgotisches Gnadenbild, umgeben von einem geschnitzten und vergoldeten Strahlenkranz. Seit Jahrhunderten ist diese farbig gefasste Figur Wallfahrtsziel für Menschen aus nah und fern. Dargestellt wird das segnende Jesuskind, gekleidet in einem „Gnadenröckl“, in der rechten Hand ein Glöckchen als Hinweis auf die Auffindungslegende. Die Krone und die mit einem Kreuz versehene Weltkugel sind barocke Elemente. Das Gewand wird während des Kirchenjahres zu den verschiedenen Anlässen gewechselt. Zu Weihnachten trägt die Figur ein goldenes Kleid, zu Ostern ist es weiß und zu Pfingsten und während des restlichen Jahres rot. Jesuskind-Pilgerstätten sind heute selten geworden, zu den bekanntesten in Österreich zählt zum Beispiel auch das „Loretokindl“ in Salzburg. |
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IMPRESSIONEN DER WALLFAHRTSKIRCHE FILZMOOS |
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