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WELTLICHER HERRSCHAFTSSITZ Auf einer Anhöhe, oberhalb des Irrsees (Westufer) gelegener weltlicher Herrschaftssitz (Vogtei) über das damalige Mondsee- und St. Wolfgangseeland. Im 12. Jahrhundert entstand die Herrschaft Wildenegg. Rapot von Sponheim Ortenburg erbaute 1140 am Osthang des Kolomansberges die Burg. Vögte, später Pfleger genannt, führten die Geschäfte des Landgerichts. Zu Rabenschwand bestand eine Schranne (Gerichtsplatz) geleitet von einem Amtmann, der die Robot (Dienstleistungen der Untertanen) ansagte und darauf achtete, dass die Abgaben geleistet wurden und die Untertanen einen ordentlichen und fleißigen Lebenswandel führten. Auf der Schranne wurde das Taiding dreimal jährlich abgehalten: Versammlung aller männlichen Untertanen zur Klärung von Rechtsfragen wurde oft verpfändet oder verkauft. 1678 kaufte das Kloster Mondsee die Vogtei und Landgerichtsherrschaft und übte damit die Hochgerichtsbarkeit, auch Blutgericht oder Halsgericht genannt, aus. Todeswürdige Verbrechen, sogenannte Malefizsachen waren Diebstahl, Raub, Betrug, Notzucht und Mord. Die Niedergerichtsbarkeit befasste sich mit leichten Vergehen. Bereits 1572 wurde die Burg als öd und verfallen bezeichnet. Quelle: www.mondsee.at |
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