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Tourenbeschreibung:
Eine der vielen lohnenden Talwanderungen im Lungau führt uns von St. Margarethen - vorbei am großen Feuchtgebiet Saumoos - nach St. Martin mit seinem Nachbarort St. Michael. Entlang der Mur kehren wir nach St. Margarethen zurück.
Von der schönen St. Margarethener Kirche aus, wandern wir zuerst ein kurzes Stück der Ortsdurchfahrt entlang, nach Westen, und folgen dann dem Wegweiser „St. Michael". Der dörfliche, ursprüngliche Ortskern lockert bald auf, Häuser, Wiesen und Zäune aus Holz begleiten jetzt die Straße, die wir entlang marschieren. Bald erreichen wir die Talstation der Doppelsesselbahn Aineck, die vor allem für den Wintertourismus errichtet wurde. Nach Überqueren des Liftparkplatzes lassen wir uns nun von einem netten kleinen Weg, abermals dem Wegweiser „St. Michael" folgend, zum Weiterwandern einladen. Rechterhand begleitet jetzt eine baumdurchsetzte Hecke unsere Schritte, in der Bergahorn, Traubenkirsche, Zitterpappel, Eberesche und andere Gehölze Lebensraum für viele Tiere wie Vögel und Insekten schaffen.
Wir passieren eine Absperrung für Weidevieh, eine von vielen auf unserer gut beschilderten Wanderung. Am Ufer des neben uns dahin fließenden Waldbaches, gedeihen Pestwurz und Grauerle. Rechts gibt das Gehölz schließlich einen herrlichen Blick über das Tal frei, in der Ferne können wir schon St. Martin erkennen. Schließlich betreten wir das Saumoos, das als geschützter Landschaftsteil ausgewiesen ist. Der Weg wird jetzt von schönen Grauerlenwäldchen gesäumt, in denen unter anderem das Große Springkraut mit seinen eigenartig geformten, großen, gelben Blüten gedeiht. Diese Art ist der einzige heimische Vertreter der Familie der Springkrautgewächse, zu denen auch das „Fleißige Lieschen", ein beliebter Zimmergenosse, zählt. Einige Gartenzierpflanzen der Springkrautgewächse, wie das aus Indien stammende, rot blühende Drüsige Springkraut sind bei uns jedoch verwildert und verdrängen aufgrund ihrer starken Konkurrenzkraft zum Teil einheimische Pflanzenarten.
Bald öffnet sich rechts der Blick zum weitläufigen Hochmoor „Saumoos". Hochmoore umgeben sich seit jeher mit einem Hauch von Geheimnisvollem, Unbekanntem und vielleicht auch Unheimlichem. Die Gefahr, in einem Moor zu versinken, ist jedenfalls nicht ins Reich der Fabeln zu verbannen und ein Moor beherbergt auch tatsächlich ganz besondere Lebewesen! Aufgrund der Nährstoffarmut leben über weite Flächen meist nur eine handvoll Pflanzen- und Tierarten. So etwa der „fleischfressende" Sonnentau, der mit seinen klebrigen, glänzenden, gestielten Drüsen auf den Blattflächen Insekten anlockt. Die Tiere bleiben kleben, werden verdaut und versorgen so die Pflanze mit lebenswichtigen Nährstoffen! Im Saumoos wurde in früheren Zeiten Torf abgebaut. Der nackte Torf ist in der Zwischenzeit zum Teil wieder mit Moorpflanzen, besonders der Besenheide, bewachsen. Heute sollte jeder - etwa im Garten - auf Torf verzichten, um die letzten Moore vor der Zerstörung zu retten. Zudem gibt es heute gleichwertige Erde ohne Torf!
Unsere Wanderung führt uns nun weiter durch Wirtschaftswiesen, die ihrerseits wieder von Wald begrenzt werden. Schließlich verlassen wir die Schotterstraße in der Nähe zweier Häuser. In der weiteren Folge führt der Weg oberhalb vom „Ferienparadies Wiesenbauer" weiter. Bald darauf können wir zwischen Birken und Fichten wieder das Hochmoor erkennen! Hier ist der Weg in den nassen Weidebereichen teilweise auf Holzbohlen verlegt. Unser romantischer Bohlenweg leitet uns weiter durch teils dichteres, teils offeneres Gelände und gestattet uns immer wieder wunderschöne Einblicke ins Moor. Aufmerksame Beobachter können am Wegesrand seltene und geschützte Moorpflanzen wie Fieberklee, Sumpfblutauge, Sumpfläusekraut und Sonnentau entdecken! Auf Rastbänken kann man die würzige Moorluft schnuppern.
Nach Verlassen des Saumooses empfangen uns mit Heustadeln, Zäunen und Hecken geschmückte Wiesen. Hier lebt das in Österreich schon selten gewordene Braunkehlchen, ein Wiesenbrüter. Da im Lungau aufgrund der Höhenlage die Wiesen erst später im Jahr gemäht werden, können die Jungen des Braunkehlchens, die in einem Bodennest aufwachsen, noch rechtzeitig vor der Mahd flügge werden. Die umliegende Bergwelt liegt nun frei vor uns. Wir dürfen jetzt nicht die Abzweigung nach rechts übersehen, die uns Richtung St. Martin und St. Michael, deren Kirchtürme schon sehr nahe gerückt sind, bringt.
Wer möchte kann jetzt die Mur überqueren und die beiden Orte besuchen. Wer gleich nach St. Margarethen zurückkehren will, zweigt vor der Murbrücke nach rechts ab und folgt dem Murtourweg. Dieser Radwanderweg entlang der Mur beginnt nahe dem Mur-Ursprung im Lungau und endet an der Grenze zu Slowenien in Bad Radkersburg. Durch das Golfplatzgelände und weiter entlang der Mur, erreichen wir schließlich die ersten Häuser von Oberbayrdorf. Von hier bringt uns der Murtour-Weg zwischen urigen Bauernhöfen, Häusern und Wiesen nach St. Margarethen zurück.