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Der "Johann"




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Startpunkt: Talstation Gletscherbahn
Ankunftspunkt: Dachsteinwarte
Wegnummer:
Schwierigkeitsgrad: schwer

Länge: 0.80 km
Gehzeit: 3 Stunden - 3.5 Stunden
Zustieg 2 Stunden, Kletterzeit 3 Stunden
Höhenunterschied: 1060 Meter m
Wegbeschaffenheit: Fels/Geröll, Gletscher, exponierte Stellen, wegloses Gelände
Ausrüstung: vollständige Klettersteigausrüstung

Begehbar in folgenden Monaten: Juni, Juli, August, September, Oktober




Tourenbeschreibung:

Klettersteig Johann

 

DURCH DIE DACHSTEIN-SÜDWAND

90 Jahre nach der Erstbesteigung der Dachstein-Südwand durch die "Stoanerbuam" (Franz und Georg "Irg" Steiner) wurde 1999 ein weiterer spektakulärer Klettersteig errichtet. Der "Johann" führt rechts von der zentralen Dachstein-Südwand auf die Dachsteinwarte auf 2.741 Meter Seehöhe. Er ist der mit Abstand anspruchsvollste im Dachsteingebiet und zählt zu den längsten Klettersteigen der Steiermark. Der "Johann" mit seinen ausgesetzten, glatten Wandfluchten ist nur etwas für Bergsteiger mit großer Klettersteig-Erfahrung. Die Gesamtanforderungen an Kraft und Kondition sind nicht zu unterschätzen — nicht zuletzt auch durch die Höhenlage weit über 2.000 Metern.

Es gibt keine Abbruchmöglichkeiten im Verlauf des Steiges, daher sollte man nur bei stabiler Wetterlage an eine Begehung denken. Griffe, Tritte und Klimmzüge in der 600 Meter hohen Wand erwecken atemberaubende Gefühle. Belohnt für die Mühen des Zu- und Aufstieges wird man mit faszinierenden Ausblicken in die Dachstein-Südwand und die bekannten Klettersteige.


Zustieg:

Vom Parkplatz der Gletscherbahn-Talstation geht man zunächst 30 Minuten bis zur Dachstein-Südwandhütte (1.871 Meter). Von der Hütte weiter in Richtung Dachstein-Südwand/Tor-Bachalm absteigend, nach ca. 100 Metern rechts abzweigen (nicht markierter Steig). Man befindet sich nun auf dem Einstiegsweg zur Dachstein-Südwand, der über eine ca. 100 Meter hohe, gegliederte Wandstufe gut begehbar ist. Dieser Einstiegsweg ist mit einer roten Punktmarkierung versehen. Die Markierung leitet über den Vorbau (teilweise leichte Kletterei bis 1+; Trittsicherheit ist erforderlich) in nördlicher Richtung in ein Schuttkar unter die Dachstein-Südwand. Weiter geht es Richtung Wandfuß aufwärts zu Steinmann, am Beginn der kurzen Vorbaustufen (ev. unter Schnee), über die man (teilweise versichert, Schwierigkeit B) den eigentlichen Einstieg zum Klettersteig bei der Schlüsselstelle (eine sehr markante Felsnadel) erreicht. Hier befindet sich der Anseilplatz, wo auch die Sicherungen beginnen.


Steigverlauf:

An der Einstiegsstelle, einem ca. fünf Meter hohen Überhang, trennt sich die "Spreu vom Weizen". Wer hier an dieser schweren Stelle (Kategorie E!) schon erste Schwierigkeiten hat, sollte besser nicht weiter klettern. Die Route über die glatten Wandfluchten selbst ist mit einem 700 Meter langen Stahlseil (30 mm dick) und rund 250 Trittstiften versichert. Am Einstieg sowie auf den flachen Rampen und Absätzen kann das Seil oft unter Schnee liegen — ein Eispickel leistet gute Dienste.

Hat man die Einstiegsstelle hinter sich, kommt man an den Beginn der großen Plattenrampe, über die man einen Rastplatz bei einem großen Querband erreicht. Über steile Platten und eine schräge Plattenrinne geht es weiter zu einem Felskopf. Bis hierher bewegt sich der Schwierigkeitsgrad zwischen B und C. Nun folgt ein schwererer Abschnitt (D): In einem Bogen führt der Steig von links über die senkrechte Wand und quert dann nach rechts zum Beginn des senkrechten Aufschwungs. Steil und ausgesetzt führt die Route weiter zum "Adlerhorst" und anschließend zu einem weiteren schönen Rastplatz.

Der Klettersteig wird in der Folge wieder etwas leichter. Über Wandstufen und Platten erreicht man den so genannten "Götterthron". Über kurze, steile Wandstufen (bis Schwierigkeitsstufe D) und Platten mit kurzen, ausgesetzten Querungen führt der Steig schließlich zur Ausstiegsrampe.


Abstieg:

Der Ausstieg aus dem "Johann" befindet sich direkt bei der Dachsteinwarte. Von der Seethalerhütte in südöstlicher Richtung gelangt man über den obersten Hallstätter Gletscher kurz bergab, zum Schluss wieder leicht ansteigend zur Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn Hunerkogel. Die letzte Talfahrt ist um 16.50 Uhr. Versäumt man diese, gibt es die Möglichkeit, über den einfacheren "Hunerscharten-Klettersteig" abzusteigen. Der Einstieg in den Klettersteig befindet sich östlich unterhalb der Bergstation; der Steig ist am Beginn versichert.

Quelle: Klettersteige & leichter Fels Österreich Ost, 5., erweiterte und aktualisierte Auflage April 2004, Schall-Verlag, Wien; www.schall-verlag.at

 



Bilder entlang der Route: