EINZIGARTIG IN EUROPA
Das in Europa einzigartige Museum zeigt in origineller Weise, wie das Wildern im Alpenraum entstanden ist und erbringt auch den Beweis, dass die Wilderei einen großen Einfluss auf die Entwicklung des heutigen Jagdrechts hatte. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ. Prof. Dr. Roland Girtler, Soziologe an der Universität Wien, wurde eine umfassende Schau zur Geschichte der Wilderei zusammengestellt. Zwei Jahre lang wurde eifrig gesammelt und recherchiert, mitgearbeitet haben sowohl die Jäger als auch einstige Wilderer. Im ehemaligen Heuboden des Gasthofes Steyrbrücke wurde ein geeigneter Standort für die Ausstellung gefunden. Auf 500 m² sind 250 Ausstellungsstücke zu sehen, darunter viele originale Wildererwaffen und Fangeisen, die von der Bevölkerung der näheren Umgebung zur Verfügung gestellt wurden. Die geschichtlichen und sozialen Hintergründe der Wilderei werden ebenso dokumentiert, wie die Bestrafung der Wildschützen, Wildererschicksale oder die legendäre Wildererschlacht von Molln. Wegen Wilddiebstahls im Arrest zu sitzen war damals keine Schande, denn man hatte ja für eine gerechte Sache gehandelt. Das Rebellentum geht auf das 16. Jh. zurück, als die Bauern gedemütigt und ausgebeutet wurden und mancherorts nicht einmal den Wald betreten durften. Nach dem musealen Pirschgang können die Museumsbesucher Ihre Wilderertauglichkeit am Schießstand oder an der Fotowand testen! In einer Multimedia-Präsentation "Interviews mit Zeitzeugen" sieht und hört der Besucher live Gespräche mit ehemaligen Wilderern und einer Sennerin - und erfährt dabei, dass Wildern kein romantischer Zeitvertreib, sondern oft sehr mühsam und ungesund war. Nicht zuletzt wird auch die kitschige Wildererromantik aus Heimatfilmen, Romanen und Liedern dargestellt, ging doch vom Wildschützen als edlem und verwegenem Rechtsbrecher eine besondere erotische Wirkung auf die Mädchen aus. Als gemütlichen Ausklang zum Museumsbesuch kann man in der urigen Wildererstube im Gasthof Steyrbrücke ein deftiges Wildererpfandl genießen.
|