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Bei einem Buch in diesem außergewöhnlichen Museum im Kamptal dreht man das Rad der Zeit um gut 1500 Jahre zurück. Viele originalgetreue Gebäude und Utensilien vermitteln so einen lebendigen Eindruck vom Leben der Germanen im 1.-5. Jh.n.Chr. Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte, der Universität Wien und dem Botanischen Institut der Universität für Bodenkultur verwirklicht.
Bei den verwendeten Baumaterialen wurde auf Originalgetreue geachtet. Verwendung fanden demnach Eichenholz für die Pfosten, Fichte und Föhre für die Holzkonstruktionen und Lärchenholz für die Holznägel. Die mit Lehm verschmierten Wände bestehen aus einem Geflecht aus Weiden oder Haselruten. Die Dächer sind mit Stroh, Schilf, Fichtenrinde oder Holzschindeln gedeckt.
Das größte Gebäude (10,70 x 5,80 m) der Anlage, eine Art Wohnhaus, wurde nach einem Grundriss, der bei einer Grabungskampagne des Bundesdenkmalamtes in Bernhardsthal freigelegt wurde, aufgebaut. Es wird als Wohnstallhaus interpretiert wo Mensch und Vieh gemeinsam unter einem Dach gelebt haben.
Ein Schmiede- und Eisenschmelzgebäude mit einem Hochofen aus Lehm diente zur Herstellung von Waffen und Werkzeugen. Eisen war damals ein sehr begehrter und wertvoller Rohstoff und nur das Notwendigste wurde geschmiedet.
Der Getreidespeicher wurde zur Gänze aus Eichenholz errichtet (mit einigen Eisenelementen) und steht auf Stelzen um das Eindringen von Nässe zu vermeiden. Die Steinunterlagsplatte diente zur Abwehr von Nagetieren.
Das Grubenhaus, eine Sechspfostenhütte, eignete sich auf Grund der Luftfeuchtigkeit als Textilwerkstatt, da hier die Fasern besonders geschmeidig bleiben. Hier war auch die Keramikwerkstätte mit einem in den Boden vertieften Brennofen. In der Grubenhütte gibt es eine Drechselbank und verschiedene weitere Holzbearbeitungsgeräte.
Der Lehmbackofen, ein so genannter Kuppelofen, wurde vor dem Backen stark durchgeheizt, Glut und Asche herausgeholt und die Fladenbrote hineingelegt.
Die Anlage des Räuchereigebäudes war eine so genannte Erdselch. Vom tiefer gelegten Kuppelofen zog der Rauch unterirdisch in die Räucherkammer und kühlte so ab. Das Gebäude besteht aus lehmverputztem Flechtwerk.
Der Lehrpfad informiert über die damals genutzten Wildpflanzen. Haselnuss, Pappelbeere, Elsbeere, Birke etc. sind neben vielen anderen Gehölz- und Straucharten hier zu sehen. Schaubeete mit den wichtigsten Nutzpflanzen des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr. wurden innerhalb eines Flechtzaunes angelegt. Getreidearten, Hülsenfrüchte, Öl-, Faser- und Färbepflanzen sowie verschiedene Gemüsearten und Gewürze werden hier angebaut. Auf angrenzenden, kleinen Ackerflächen wechseln Sommer- und Wintergetreide-Anbau mit Brachestadien ab. Unsere ältesten Obstarten (manche schon seit der Jungsteinzeit genutzt und vom Aussterben bedroht) werden in der Baum-Pflanzung im Gehöft-Areal gezeigt.
Beim Bohlensteg und bei der Bachbrücke steht je eine menschenförmige Kultfigur. Solche Figuren hatten wahrscheinlich eine Art Schutzfunktion.
Ein abschließender Besuch im Archäologischen Schauraum mit seinen diversen Exponaten und Überresten aus der Zeit der Germanen macht diesen Tag im Freilichtmuseum zu einem unvergesslichen Erlebnis.