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Zwei Grundrohstoffe waren die Voraussetzung dafür, dass sich Glasbläser an einem Ort niederließen, nämlich Holz und Quarz. Dass das Waldviertel immer schon stark bewaldet war, darüber lässt ja schon der Name der Region keine Zweifel mehr aufkommen, aber auch Quarzvorkommen durchziehen das Waldviertel in breiten Bändern.
Dabei diente das Holz nur zu einem sehr geringen Prozentsatz als Brennstoff zum Schmelzen der Glasmasse. Der bei weitem größte Holzvorrat wurde zur Gewinnung von Pottasche als Glasbestandteil herangezogen. Dadurch konnte eine Glashütte auch nicht länger als 50 bis 60 Jahre in Betrieb sein, denn dann mussten neue Waldbestände aufgesucht werden und die Glasbläser mit ihren Familien zogen weiter. Die ersten Glashütten entstanden im Waldviertel ab dem 14. Jahrhundert, sesshaft wurden Glasmacher aber erst um 1700.
Auch wenn sich ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bei der Glasherstellung die maschinelle Produktion weitgehend durchsetzte, erfreut sich die kreative Gestaltung in Glas nach wie vor hoher Beliebtheit. Im Waldviertel wird die Tradition der Glaserzeugung und Glasbearbeitung von engagierten Betrieben einerseits und von Museumsbetreibern andererseits aufrecht erhalten. Mit der Gründung des Vereines "Glaskunst Waldviertel" präsentieren sich diese Betriebe und Museen inzwischen gemeinsam unter dem Begriff "Glasregion Waldviertel".
Vor allem im Oberen Waldviertel, in Alt- und Neu-Nagelberg, in Gmünd, Weitra und in Moorbad Harbach finden sich Glas erzeugende Betriebe. Aber auch in Pögstall im Südlichen Waldviertel kann man die Entstehung von gläsernen Kunstwerken hautnah miterleben.
Von den drei Glasmuseen im Oberen Waldviertel hat jedes seine individuellen Besonderheiten zu bieten. Das Nagelberger Glasmuseum in Alt-Nagelberg gibt dem Besucher einen Überblick über mehr als 300 Jahre Glaskunst, wobei der Schwerpunkt vor allem auf gesammelten Objekten aus des 19. und 20. Jahrhunderts liegt. Kostbare Gläser aus ganz Europa beinhaltet die Sammlung Rath im Schnaps-Glas-Museum in Echsenbach mit besonderem Schwerpunkt auf Schnaps- und Likörgläser aus der ehemaligen Monarchie. Im Stein- & Glasmuseum in Gmünd wird schließlich neben Glaskunsthandwerk auch das Handwerksgerät der Glasmacher gezeigt und die Entstehungsgeschichte der Glashütten dokumentiert.