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Von Bundschuh nach St. Margarethen




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Startpunkt: Hochofenmuseum im Bundschuhtal
Ankunftspunkt: St. Margarethen
Wegnummer:
Schwierigkeitsgrad: leicht

Gehzeit: 4 Stunden
Mit Abstecher auf das Aineck
Höhenunterschied: 950 m
Wegbeschaffenheit: Wald, Wiese, Almboden, Fels/Geröll
Ausrüstung: Wanderschuhe

Begehbar in folgenden Monaten: Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober




Tourenbeschreibung:

Von Bundschuh über Bonner Hütte und Leißnitzgraben nach St. Margarethen

Von St. Margarethen aus, wollen wir eine Wanderung ins Lungauer Nockgebiet zur Bonner Hütte unternehmen. Als Wanderrouten bieten sich zwei Wege an: der eine führt direkt vom Ortskern St. Margarethen durch den Leißnitzgraben, der andere beginnt im nahen Bundschuhtal und führt durch den Blareithgraben zur Hütte. Um diese beiden Wege zu einem netten Rundweg verbinden zu können, lohnt es sich, ins Bundschuhtal zu fahren und dann von der Bonner Hütte nach St. Margarethen abzusteigen.

Der Weg beginnt im Bundschuhtal nahe dem Hochofenmuseum. Diese Schmelzofenanlage ist ein sehenswertes Industriedenkmal im Bundesland Salzburg. Hier lässt sich die große Rolle der Bodenschätze des Lungaus vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert erkennen. Das Bundschuhtal hat aber auch eine tierische Rarität zu bieten: Das Bachneunauge. Dieser aalähnliche, etwa bleistiftdicke Fisch ist im Bundesland Salzburg nur in der oberen Mur, im Zederhaus- und eben hier im Bundschuhbach anzutreffen! Das Bachneunauge gehört zu den Rundmäulern, einer primitiven Wirbeltiergruppe, und ist kein echter Fisch. Die Larven leben 3-4 Jahre im Bachsediment verborgen, und ernähren sich von kleinen organischen Bestandteilen. Nach der Geschlechtsreife laichen die Tiere an sandig-kiesigen Stellen im Flachwasser und sterben nach der Eiablage.

Etwa 150 m vor dem Museum folgen wir nun dem Wegweiser „Bonner Hütte". Die Forststraße, die von einem Grauerlen gesäumten Bach begleitet wird, verlassen wir schon nach wenigen Metern über eine Holzbrücke, und wandern entlang eines alten Karrenweges weiter. Dichter Fichtenwald, dessen Boden dick mit Moosen, Farnen und Wald-Sauerklee bedeckt ist, umgibt uns. Der Sauerklee ist trotz seines Namens nicht mit dem allbekannten Wiesenklee verwandt, aber er besitzt kleeähnliche Blätter. Da er vierblättrig ist, werden Sauerkleearten auch gerne zu Silvester als Glücksbringer verschenkt.

Durch den Blareitgraben führt uns der Pfad immer noch entlang vom Bach, stetig, aber nicht steil bergan. Schließlich entfernt sich der Weg vom Bach. Nun hat sich auch die Lärche zu den Fichten gesellt. Dann tauchen die Almhütten der Heißalm vor uns auf, und nach insgesamt etwa 1 1/2 Stunden Gehzeit erreichen wir die Bonner Hütte. Die 1712 m hoch gelegene Hütte, mit ihren braun gefärbten Fensterläden und Türen mit roten Herzen, wird von der Sektion Bonn des Deutschen Alpenvereins betreut. Sie steht übrigens bereits wenige Meter vom Bundesland Salzburg entfernt in Kärnten. Hier oben belohnt uns die herrliche Sicht auf die Lungauer Nockberge für den Aufstieg! Vor uns, etwa im Westen, liegt das Aineck, der Hausberg von St. Margarethen. Im Winter bietet die Schischaukel Aineck-Katschberg ein Paradies für Schifahrer, Snowboarder und Tourenskifahrer, aber auch im Sommer kann man mit der Sesselbahn vom Katschberg aus an bestimmten Tagen der Woche bequem Höhenluft schnuppern.

Wer von der Bonner Hütte noch auf das Aineck weiterwandern will, der kann es in etwa 2 1/2 Stunden Gehzeit erreichen: Durch das Almdorf, der Heißalm, geht es über wacholderbestandene Magerweiden, mit bemerkenswerten Hoch- und Niedermooren bereichert, weiter. Stellenweise werden unsere Schritte über am Boden verlegte Holzplanken gelenkt. Zuerst sanft und schließlich etwas zügiger ansteigend, lassen wir die letzten Waldbereiche hinter uns. Rechts hat sich der Blick auf das beeindruckende Panorama der Niederen Tauern geöffnet, vor uns liegt deren höchste Erhebung, der Hochgolling. Auch der Blick zurück zur Heißalm und der Bonner Hütte lohnt sich. Einzelne, zerzauste, bis 1 m hohe Wetterfichten und -lärchen fristen ihr Dasein in den relativ einheitlichen uns umgebenden Matten.

Rechts zweigt nun eine blaue Markierung zur Kößlbachalm ab, über die wir nach St. Margarethen absteigen könnten. Wir aber folgen weiter der rot-weiß-roten Markierung und dem Stacheldrahtzaun, der uns seit einiger Zeit linkerhand begleitet. Nach etwa 2 Stunden Gehzeit stehen wir am Gipfel des Teuerlnock, dem Nachbarberg des Ainecks. Vom Holzkreuz aus bietet sich der wohl schönste Rundblick unserer heutigen Wanderung. Nun folgt ein kleiner Abstieg und schließlich wandern wir auf einem breiten Rücken, das letzte Stück etwas steiler, zum Aineck empor.

Am Aineckgipfel steht die 2220 m hoch gelegene Aineck-Seilbahnstation. Eine Panoramatafel informiert uns über die umliegenden Berggipfel, wobei Der nadelspitzige Hafner wohl einen der auffälligsten darstellt. Von der Terrasse des Gipfelrestaurants Adlerhost, das übrigens auch im Sommer (Juli und August) zu den Fahrzeiten der Aineckbahn geöffnet ist, sehen wir tief unten die Katschberghöhe und gegenüber das Tschaneck (Schischaukel Aineck-Katschberg).

Vom Aineck können wir jetzt entweder der blauen Markierung über die Kösslbachalm nach St. Margarethen folgen oder an bestimmten Tagen mit der Seilbahn zum Katschberg talwärts schweben. Wer nicht auf das Aineck hinauf, sondern direkt von der Bonner Hütte über die Esseralm nach St. Margarethen absteigen will, der durchwandert in etwa 1 1/2 Stunden den geschichtsträchtigen Leißnizgraben. Durch diesen Graben führte eine Römerstraße, die Kaiser Septimus Severus am Beginn des 3. Jahrhunderts erbauen ließ. Wer Lust hat, kann von einer gut markierten Abzweigung im Leißnitzgraben in etwa einer halben Stunde zu noch erhaltenen alten Meilensteinen, den „Römersteinen", gelangen! Unter der Herrschaft von Kaiser Septimus Severus wurde St. Margarethen übrigens bereits 201 nach Christus in Aufzeichnungen erwähnt!

Quelle: LUNGAU - Wandern und Natur erleben, Ferienregion Lungau