Gewinnen Sie einen 3 Tages Aufenthalt in einem 4 Sterne Hotel in Österreich mit Hotelgutscheine.com
Tourenbeschreibung:
Von Lungau kommend fahren wir mit dem Bus oder PKW über Mauterndorf und Tweng in Richtung Obertauern. Der Grundstein zur Twenger Pfarrkirche „Zum Heiligen Kreuz", einer kleinen, im Laufe der Zeit mehrmals erweiterten einschiffigen Barockkirche, wurde 1665 gelegt. Hauptaltar und Seitenaltäre stammen aus dem 18. Jh. Sehenswert sind auch 2 Römersteine an der Bundesstraße zwischen Tweng und Obertauern.
Bei der Bushaltestelle in Obertauern angelangt, marschieren wir durch den Ort zum großen Parkplatz bei der Tennishalle. Autofahrer halten sich an die Beschilderung „Sportzentrum". Von dort spazieren wir auf der Straße Richtung Seekarhaus ins Naturschutzgebiet Hundsfeldmoor. Der Weg führt durch eine, während der Eiszeit geschaffene „Rundbuckellandschaft", die von mäandrierenden Bächlein sowie Flach- und Hochmoorbereichen geprägt ist. Große Teile sind latschenbedeckt. Die metallisch klingenden „dschädsch-idschäsch"-Rufe der hier sehr zahlreichen Birkenzeisige erfüllen die Luft. Wenn wir Glück haben und zwischen Juni und August unterwegs sind, können wir von der Straße aus aber auch eine der Besonderheiten dieses Naturschutzgebietes beobachten: Das eigentlich im hohen Norden verbreitete Rotsternige Blaukehlchen, ein Zugvogel, der in Indien und Pakistan überwintert, besitzt im Hundsfeldmoor eines seiner seltenen Brutvorkommen in den Alpen. Das Männchen dieser kleinen Vogelart, ist durch die leuchtend blau gefärbte Kehle mit einem rostroten Fleck in der Mitte („Stern") sehr auffällig. Hier im Moor findet sich übrigens das einzige größere und jedes Jahr wieder besetzte Brutvorkommen dieser Art in Österreich. Unter anderem aus diesem Grund, aber auch, weil das Naturschutzgebiet Lebensraum für viele weitere, zum Teil seltene Tier- und Pflanzenarten darstellt, wurde es vom Land Salzburg als EU-Schutzgebiet Natura 2000 nominiert. Vorbei am 1760 m hoch gelegenen Seekarsee erreichen wir bald das Seekarhaus.
Links davon weist ein Pfeil auf den Weg Richtung Seekarspitze, der uns bald über alpenrosendurchsetzte Almbereiche mit vereinzelten Fichtengruppen, Latschen und Wacholder, vorbei an einer kleinen, in den Fels hineingebauten Kapelle, aufwärts bringt. Kurz nach einer Weggabelung - rechts würde der Pfad u.a. in Richtung Oberhüttensattel weiterführen - gelangen wir zur Seekaralm. Der Weg, der sich hier in einen schmalen Steig verwandelt, leitet uns zwischen den Almgebäuden hindurch. Bald darauf führt unser Weg an einer Schitrasse und Liftanlagen entlang. Nur leicht ansteigend, marschieren wir an einem kleinen Wasserfall vorbei. Das Wasser des Baches speist einen der Tümpel, von denen wir mehrere entlang unseres Anstiegs entdecken.
Wir wandern nun durch weitgehend offene Landschaft, die nur mehr vereinzelt durch Latschengebüsche, niederwüchsigen Wacholder, Heidelbeersträucher oder Alpenrosengebüsche strukturiert ist. Hier ist das Reich des Alpenschneehuhns, ein erstaunlicher, mit Auer- und Birkhuhn verwandtet Vogel, der selbst die härtesten Winter im Hochgebirge übersteht. Er ist mit seinem braungrau gescheckten Federkleid so gut getarnt, dass wir oft nur wenige Meter daran vorbeigehen, ohne ihn zu entdecken. Es sei denn, wir registrieren das leichte Knarren, das wie eine alte Tür klingt, die langsam geöffnet wird. Im Winter wandelt das Schneehuhn sein Federkleid. Es ist dann weiß wie der Schnee und wiederum bestens getarnt. Unser Weg steigt nun nach überqueren des Bächleins zur Schipiste hinauf, führt über diese hinweg und wird steiler. Wir wandern vorbei an flechtenbewachsenen Felsblöcken zu einer Scharte, von der aus sich ein weiter Blick nach Süden bis zum Dachstein hin öffnet.
Unter uns liegt das Forstautal mit der Steinkaralm, die von einsamen Lärchen-Fichtenwäldern umgeben wird. Wieder folgen wir ein Stück der Lifttrasse, bevor sich unser Pfad über Grasmatten emporwindet, aus denen nach der Schneeschmelze die rosa Blüten der Zwergprimel leuchten. Das Gipfelkreuz der 2350 m hohen Seekarspitze wird bereits sichtbar, wir aber müssen noch einige Serpentinen in felsigem Gelände zurücklegen und die letzten Meter eine leichte Felskletterei absolvieren. Als Belohnung winkt dann, nach insgesamt etwa zweieinhalb Stunden Anstieg, eine traumhafte Rundumsicht. Vom Großen Pyhrgas zum Tennengebirge, vom Hochkönig zum Großglockner und nach Süden in die Weiten der Lungauer Bergwelt schweift unser Blick. Auch unser Ausgangspunkt Obertauern liegt zu unseren Füßen.
Wir können den Ort entweder wieder über den Anstiegsweg erreichen, oder wir nehmen vom Gipfel den direkt nach Süden führenden Steig talwärts. Dieser bringt uns an den von Liftanlagen und Skipisten umgebenen Grünwaldsee. Von hier müssen wir einen kurzen Gegenanstieg nach Osten, vorbei an einem weiteren kleinen See in Kauf nehmen, bevor wir schließlich hinunter zum Seekarhaus kommen und durch das Naturschutzgebiet nach Obertauern zurückwandern.
Quelle: LUNGAU - Wandern und Natur erleben, Ferienregion Lungau