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Altstadt in Bamberg

RathausBamberg©pixelio.de|WelterbestättenDeutschland

EIN EINZIGARTIGES HISTORISCHES STADTBILD

Ins Staunen und Schwärmen geraten kunstsinnige Betrachter allein schon angesichts der reichhaltigen sakralen und weltlichen Baukunst. Den Besucher überraschen oftmals imposante Größe, spektakuläre Ornamente, reiche Verzierungen und Details.

Durch sein einzigartiges historisches Stadtbild fasziniert das Weltkulturerbe Bamberg, das den Betrachter augenblicklich gefangen nimmt. Monumentales, das in mehr als 1000 Jahren gewachsen ist:

Enge Gassen, verwinkelte Ecken, barocke und romantische Fassaden und mittelalterliches Flair sind es, was die Altstadt Bambergs ausmachen.

Alte Hofhaltung Früher war die Alte Hofhaltung, deren Kern die einstige Kaiser- und Bischofspfalz bildet, direkt mit dem Dom verbunden. in den von Fachwerkbauten umgebenen romantischen Innenhof gelangt man durch die "Schöne Pforte". 1573 wurde das Tor vom Bildhauer Pankraz Wagner geschaffen, welches seine Krönung in einem Relief von Maria findet, die von Heinrich und Kunigunde mit dem Dommodell, Petrus und Georg, die Personifikationen von Main und Regnitz daneben liegend, umrahmt wird. Die Alte Hofhaltung bildet ein harmonisches Ensemble obwohl der Gesamtkomplex Bauten verschiedener Stilepochen umfasst. Augenfällig ist auch der Renaissancebau mit Ratsstube.

Altes Rathaus
Der Bischof von Bamberg wollte der Sage nach den Bürgern keinen Millimeter seines Bodens geben. Also rammten die Bamberger für ihr Rathaus Pfähle in die Regnitz und schufen inmitten des Flusses eine künstliche Insel. Die Lage markiert jedoch die alte Herrschaftsgrenze zwischen bischöflichem Berg und bürgerlicher Inselstadt und ist somit als ehrgeizige Demonstration bürgerlichen Machtstrebens zu werten.

Erwähnt wird das Rathaus erstmals 1387. Ein Neubau wurde 1461 begonnen, der 1467 im Wesentlichen abgeschlossen war und den Kern des heutigen Rathauses bildet. 1744 bis 1756 gestaltete es Michael Küchel im Stil des Barock und Rokoko um. Die Fresken bestechen, neben der wundervollen Architektur, besonders durch ihre Plastizität.

Böttingerhaus Mit diesem ersten bürgerlichen Stadtpalais ist es dem hoch- und kurfürstlichen bambergischen Geheimen Rat und Kreisdirektional-Gesandten Johann Ignaz Böttinger 1713 ausgezeichnet gelungen den Zeitgenossen seinen Wohlstand vor Augen zu führen. Heute ist jedoch umstritten, wer der Architekt dieses Hauses war, das nun eine Kunstgalerie beherbergt. Ein reich ausgeschmückter Hof, ein mächtiges, wenn auch gedrückt wirkendes Treppenhaus und herrlich ausgestattete Räume befinden sich im Inneren. Geschickt bewältigt worden ist das äußerst schwierige Terrain des Stephansbergs: Von jedem Stock der hinteren Flügel kann man auf eine der Terrassen des Gartens hinaustreten.

Concordia Ignaz Tobias Böttinger ließ 1716-1722, bereits drei Jahre nach der Fertigstellung des Böttingerhauses, das barocke Wasserschloss Concordia, direkt am Ufer der Regnitz errichten. Er hatte aus den Fehlern seines ersten Bauprojekts gelernt und engagierte den Hofarchitekten Johann Dientzenhofer. Sodann wurde das Wasserschloss auch im typisch Fürstbischöflich-Schönbornschen Stil, mit Garten und Terrasse und Zugang zum Wasser, errichtet. Der Name Concordia rührt von einem Geselligkeitsverein, der nach 1834 in diesem Wasserschloss sein Domizil hatte. Vom gegenüberliegenden Flussufer, dem Mühlwörth, bietet sich der schönste Blick auf die imposante Anlage.

Grüner Markt Der lang gestreckte Platz mit barocken Bürgerhäusern und der Jesuitenkirche St. Martin, der heute den Mittelpunkt des städtischen Lebens darstellt, bildet das Herz der Bürgerstadt. Hier wurde früher das grüne Gemüse verkauft und ein kleiner Brunnen erinnert an die Marktfrauen, die hier ihre einheimischen Produkte feilboten. Der von Johann Kaspar Metzner 1698 geschaffene Neptunsbrunnen. Von den Einheimischen liebevoll "Goblmoo" (Gabelmann) genannt, ist er zum beliebten Treffpunkt der Bamberger Jugend und einem Wahrzeichen der Stadt geworden.

Rathaus Schloss Geyerswörth 1585 bis 1587 wurde das ehemalige fürstbischöfliche Stadtschloss von Asmus Braun errichtet und ist heute Sitz des Sozialreferates und der Touristen-Information. In einer der Arkaden des Innenhofes geschützt, wurde das Original des Stadtwappens vom Alten Rathaus aufgestellt. Einen umfassenden und den vermutlich schönsten Blick auf die Bergstadt mit dem Alten Rathaus und dem Dom hat man vom Turm des Schlosses aus.

Klein Venedig "Klein Venedig" wird liebevoll die ehemalige Fischersiedlung genannt. Überwiegend von mittelalterlicher Bausubstanz geprägt, besteht sie aus einer hübsch geschmückten und restaurierten Zeile alter Wohnhäuser, die auf Holzpfählen stehen. Am Ufer der Regnitz reihen sich kleine, dicht gedrängte Fachwerkbauten mit Balkonen und winzigen Vorgärten, an denen sich die Anlegestellen für die Kähne befinden.
Für das im August stattfindende Volksfest "Sandkerwa" mit dem Fischerstechen und der italienischen Nacht bildet "Klein-Venedig" die malerische Kulisse.

Maximiliansplatz
In der Innenstadt liegt der Maximiliansplatz, benannt nach König Max I. von Bayern, dem auch der figurenreiche Brunnen gewidmet ist. Das ehemalige Priesterseminar (1732-1737) und das Katharinenspital, die hier einen barocken Hintergrund für den bunten Obst- und Gemüsemarkt bilden, sind zwei architektonisch beeindruckende Bauten des Barockbaumeisters Balthasar Neumann.

Neue Residenz
In zwei Bauabschnitten entstand der vierflügelige Komplex der neuen Residenz: Unter Fürstbischof von Gebsattel wurde zunächst ab 1602 der rückwärts liegende zweiflügelige Trakt, der die Obere Karolinenstraße flankiert, im Renaissancestil errichtet. Die sich zum Dom richtenden barocken Flügel wurden dann als fürstbischöfliche Residenz unter Fürstbischof Lothar von Schönborn durch Leonhard Dientzenhofer zwischen 1697 und 1703 erbaut. Der prächtige Gebäudekomplex aus Sandstein beherbergt heute die Staatsbibliothek und die Staatsgalerie Bamberg, die mit historischen Räumlichkeiten und wertvollen Gemälden beeindruckt.

Bildnachweis: pixelio.de