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Ein bemerkenswertes Ausflugsziel aus dem vielschichtigen Kulturangebot im Gesäuse sind die Gradieranlage und der Salzlehrpfad in der Gemeinde Hall.
Die Haller Kleingradieranlage mit 2 Reisigständern mit rund 10 m² Berieselungsfläche wird mit der Tagesschüttmenge der Salzwasserquelle tagsüber durchgehend berieselt. Die Nachtschüttmenge wird in einem Hochbehälter gesammelt.
Diese steht zur Verstärkung der Tagesschüttung zur Verfügung und über eine mit Druckknopf gesteuerte 12 V-Solarstrom-Umlaufpumpe erfolgt (durch den Besucher zu betätigen) eine zusätzliche Berieselung. Nach diesem Durchlauf wird die Restsalzwassermenge über ein für Kneippzwecke vorgesehenes Fußbecken in den Eßlingbach ausgeleitet.
Das Restsalzwasservorkommen der Leichenbergquelle wurde bei der Untersuchung 1989 nach dem Stmk. Heilvorkommen- und Kurortegesetz als Natriumchloridsole und Heilvorkommen qualifiziert. Die in den Jahren 1996, 1997 und 1998 veranlassten Laboruntersuchungen ergaben keine wesentlichen Änderungen in der Zusammensetzung, sodaß sich im Einsatz bei der Haller Gradieranlage die aus anderen ähnlichen Anlagen bekannte wohltuende Wirkung erwarten läßt. Erwartungen setzt man in Hall auch auf die im Großen Sulzgraben (im Volksmund Gangerlgraben) zutage tretende Solequelle mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung, die ebenfalls für therapeutische Anwendungen genutzt werden könnte.
In den Kriegsjahren holten die Anrainer von Eßling vom so genannten "Salzbründl" Wasser zum Erdäpfel sieden. Nachdem die alte Salzquelle fast in Vergessenheit geraten war, fand man sie — Feuchtspuren folgend — vor einigen Jahren wieder. Seither wurde immer wieder überlegt, wie man dieses Salzwasser nutzbringend verwerten könnte. Allmählich entstand die Idee, eine kleine Gradieranlage und einen Salzlehrpfad zur Erinnerung an die tausendjährige Salzvergangenheit von Hall anzulegen. Die erste Erwähnung einer (bereits vorhandenen) Salzsiedepfanne bei Admont stammt übrigens aus dem Jahre 931. Die Eröffnung der neuen Gradieranlage fand am 25. Oktober 2004 statt.
Gradieranlagen dienten ursprünglich zur Erhöhung der Grädigkeit der Sole bei der Salzgewinnung aus Solequellen, indem man Salzwasser über Stroh- oder Reisigwände rieseln ließ. Als man die wohltuende Wirkung der fein zerstäubten Salzwassertröpfchen auf die Atemwege beim Aufenthalt in Gradieranlagnen entdeckte, wurden solche später auch ausschließlich zu therapeutischen Zwecken errichtet. Die Kombination mit Tannenreisig wurde zuerst in Aussee angewendet, wobei zusätzlich ätherische Öle freigesetzt werden.
Nach Genehmigung des Naturschutzes wurde im Sommer 2004 eine alte Holzknechthütte aus den Dreißigerjahren von der Buchau in die Eßlingau umgestellt und mit Lärchentrögen und Reisigständern bestückt. Mittlerweile rieselt dort echtes Salzwasser über Tannenreisig. Zur Sonnseite und dem rauschenden Eßlingbach hin offen, vermittelt die mit Brettern gedeckte Steildachhütte den Besuchern wohltuende Behaglichkeit.
Eine Dokumentation mit Auszügen aus Urkunden, die sich auf das Thema „Salz in Hall“ bezieht, wurde bei der Eröffnung bei der Gradieranlage gezeigt und soll in Zukunft in einem geeigneten Raum erhalten bleiben.
Die Gradieranlage ist jederzeit öffentlich zugänglich. Es gibt keine festgesetzten Öffnungszeiten bzw. Eintrittspreise.
Am Haller Salzlehrpfad geht es um das Thema "Salz" allgemein und vor allem in Bezug auf die frühere Siedesalzerzeugung in Hall.
Quelle: Alpenregion Nationalpark Gesäuse